
>> Heizen mit Strom
… ist teuer und klimaschädigend
Ob Nachtspeicherheizung oder Infrarotheizung: Mit Strom Wärme zu erzeugen, ist die teuerste und klimaschädlichste Art des Heizens. Das Heizen mit Strom führt bereits im Vergleich zu fossilen Energieträgern wie Öl und Gas zu wesentlich höheren Heizkosten und CO2-Emissionen. In Deutschland sorgen Nachtspeicherheizungen noch immer in 1,6 Millionen Wohnungen für Wärme. Drei Prozent der CO2-Emissionen Deutschlands gehen allein auf ihr Konto. Durch den Austausch aller Speicherheizungen könnten in Deutschland auf einen Schlag 23 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden. Eine Stromheizung verursacht doppelt so viel CO2-Emissionen wie eine Ölheizung, drei Mal mehr Emissionen als ein Gas-Brennwertkessel und sogar 15-mal mehr CO2 als eine moderne Holzpelletheizung.

Höhere Heizkosten mit Nachtstrom
Beim Heizen mit Strom muss generell unterschieden werden zwischen verschiedenen Arten der Direktheizung wie Infrarotheizung, Heizstrahler, Heizlüfter (Konvektor) mit einer direkten Wärmeabgabe einerseits sowie Nachtspeicherheizungen (Einzelspeicheröfen, Fußbodenspeicherheizung) andererseits, die Strom nachts laden, in Wärme umwandeln und für die nächsten Stunden zwischenspeichern. Dieser Nachtstrom wird nach dem so genannten Niedertarif (NT) abgerechnet.
Das Heizen mit Nachtstrom ist aufgrund der wesentlich höheren Brennstoffkosten gegenüber Erdgas und Heizöl deutlich teurer. Dies galt sogar im Jahr 2008, als der Heizölpreis Rekordwerte erreichte. Die Heizkosten im typischen Einfamilienhaus mit 150m² liegen mit Nachtstrom bei 2.700 Euro im Jahr, mit Erdgas oder Heizöl hingegen nur bei 1.800 Euro, wie die nebenstehende Infografik zeigt. Mieter zahlen jährlich in einer 70m²-Wohnung mit Nachtstrom 1.280 Euro, während die Heizkostenbei einer Gasetagenheizung nur bei 750 Euro liegen. Der Grundtarif für Nachtstrom, die Heiznebenkosten bei Öl und Gas sowie ein Wirkungsgrad des Heizkessels von 85 Prozent sind bei den angegebenen Kosten bereits berücksichtigt.
Irreführende Werbeversprechen
Verbraucherschützer und Umweltverbände weisen auf die Nachteile der Nachtspeicherheizungen schon lange hin und plädieren für ihren schnellstmöglichen Austausch. Auch der Dachverband der Energieversorger selbst, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), hält Nachtspeicherheizungen für “ineffizient gegenüber anderen Heizungsformen” und sieht für diese “keine Perspektive” . Einige Energieversorger, die Mitglied im BDEW sind, werben hingegen immer noch für das Heizen mit Strom bzw. für Nachtspeicherheizungen, wie die folgenden Beispiele zeigen. Die Verbraucherzentralen und der Bund der Energieverbraucher halten solche Werbeaussagen für “irreführend”.
Die Warmwasserkosten hängen natürlich von der Verbrauchsmenge ab, aber vor allen Dingen davon, wie das Wasser erwärmt wird. Dies kann über zentrale Heizsysteme mit Öl, Gas, Holzpellets oder Fernwärme geschehen oder dezentral mit Durchlauferhitzern oder Elektroboilern, die zum Erwärmen des Wassers normalen Haushaltsstrom verwenden. Die dezentrale Warmwasserbereitung mit Strom verschwendet unnötig viel Energie: Sie schlägt mit etwa 1.000 bis 3.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr und Haushalt zu Buche. Diese addieren sich zu den normalen Haushaltsstromkosten. Die Stromkosten von etwa 22 ct/kWh sind dabei 3-mal höher als bei anderen Energieträgern (Gas und Öl: 7 ct/kWh). Zirka 20 Prozent der Haushalte in Deutschland erwärmen Wasser elektrisch, d.h. jeder fünfte Haushalt nutzt diese verschwenderische Form der Warmwasserbereitung.
Bei der dezentralen Warmwasserbereitung sind Elektroboiler oft am ineffizientesten, da sie das warme Wasser speichern und so zusätzliche Kosten durch Abwärmeverluste verursachen. Wer trotzdem auf ein dezentrales Warmwassersystem angewiesen ist, sollte darauf achten, dass der Durchlauferhitzer nur auf die wirklich benötigte Wassertemperatur eingestellt ist. Die Umstellung auf eine zentrale Warmwasserversorgung ist allerdings nur dann wirtschaftlich sinnvoll zu erreichen, wenn ohnehin eine Modernisierung wesentlicher Bestandteile ansteht.
QUELLE: www.energiesparclub.de